Meine erste Begegnung mit Stansted hatte ich im September 1993.
Am "Arthur Findlay College" der Spiritual Church wird jedem die Möglichkeit geboten, in Wochenkursen seine medialen Fähigkeiten zu schulen. Das College ist ein schlossähnliches Gebäude mit großem Park und uraltem Baumbestand. Feinfühlige Menschen spüren schnell die außergewöhnliche Energie, die diesen Ort umgibt. Die Spiritual Church selber versteht sich als Mittler zwischen der diesseitigen und jenseitigen Welt. Für ihre Anhänger gibt es keinen endgültigen Tod. Menschen und Tiere, die in unserer Welt gestorben sind, leben in der "spirit-world", der geistigen Welt weiter. Wesen, die mit uns im Erdenleben in Verbindung standen, bleiben auch nach ihrem irdischen Tod mit uns verbunden. Um dieses zu beweisen, halten die Medien der Spiritual Church Sittings ab, in denen sie anderen Menschen die Botschaften ihrer Angehörigen und Freunde aus der geistigen Welt überbringen. Zusätzlich bietet die Spiritual Church jedem die Möglichkeit zu lernen, wie man selber in Kontakt mit der geistigen Welt gelangt.
Am College lernte ich meine ersten Geistheiler kennen. Menschen, die sich mit viel Liebe und ohne materielle Absichten ihren Mitmenschen widmen. An dieser Stelle möchte ich ganz besonders Gerald danken, für die Zeit und die Liebe, die er mir immer zur Verfügung stellt. Und für seine fruchtbaren Anregungen, die meinen Weg beeinflusst haben. Der Heiler Gerald mit seiner spirituellen Kraft, seinem Humor und seiner Bescheidenheit ist für mich zu einem Vorbild geworden.
Ich will nicht näher auf die Übungen eingehen, die mir den Kontakt zur geistigen Welt öffnen sollten. Ich erzähle auch nicht von der Mühe, die ich aufbringen musste, weil ich Üben und Lernen immer wieder mit Kopfarbeit in Verbindung brachte. "Don´t try too hard - relax", bekam ich immer wieder zu hören. Es gibt jedoch ein Ereignis, über das es mir wichtig ist, zu berichten:
Ich hatte es mir zur Angewohnheit gemacht, abends noch einmal alleine in den Park zu gehen, um zu meditieren. Inzwischen hatte ich mehr Vertrauen in meine eigenen geistigen Kräfte bekommen. Ich erinnerte mich nun wieder der Worte meines Heilpraktikers, die Kraft meiner Gedanken sei stark genug, um andere damit beeinflussen zu können. Ich wollte es ausprobieren. Ich dachte an meine lange verlorene Liebe und versuchte, sie mir in meinen Armen vorzustellen. Mein Versuch funktionierte auf Anhieb: unmittelbar vor mir tauchte eine schweigende Frauengestalt auf, Mitte dreißig vielleicht. Sie war ganz in schwarz gekleidet und schien sehr hübsch zu sein. Irgendwie wirkte sie mir vertraut und doch konnte ich sie nicht genau erkennen, ihr Gesicht war mir durch einem schwarzen Schleier verborgen.
Ich war zutiefst erschrocken. Hatte ich doch nie zuvor ein Schattenwesen derart plastisch gesehen. Sie war so dicht vor mir, dass ich meine Arme hätte um sie legen können, statt dessen riss ich entsetzt meine Augen auf und schüttelte mich. "Ich habe mir das alles nur eingebildet", redete ich mir ein. Erneut schloss ich die Augen. Unmittelbar war die Gestalt wieder vor mir. Obwohl sie mich immer noch erschreckte, begann ich ihre Anwesenheit zu akzeptieren. In diesem Augenblick begann die Erscheinung zu verblassen. An ihrer Stelle sah ich nicht weniger deutlich eine alte Steinbrücke. Ihr Bogen spannte sich über einen nebligen Untergrund. Auch Anfang und Ende der Brücke verschwanden undeutlich im Nebel. Klar zu erkennen, war für mich dagegen der Brückenkörper. Nach einer Weile verblasste auch dieses Bild.
Meine verbleibenden Tage in Stansted begann ich, mein Erlebnis zu verdrängen. Zum Zeitpunkt meiner Rückkehr hatte ich es bereits vergessen.
Wieder zu Hause angekommen, erwartete mich eine Karte mit schwarzem Rand. Während meines Englandaufenthaltes war mein Lieblingsonkel gestorben. Der Tag meiner Erscheinung war mein Geburtstag und zugleich seine Beerdigung.
weiter oder zurück zur Auswahl
/l\ www.druidenwelt.de /l\